Ziel dieses Moduls ist die Untersuchung des Lichts als architektonisches
Element. In der Folge geht es in erster Linie darum, den Einfluss
von Tageslicht sowie artifizieller Lichtgestaltung am virtuellen
Modell in den Zusammenhang mit Bildwahl (Cadrage) und Bildgestaltung
zu setzen. Dabei werden neben der Beleuchtung verschiedene Aspekte
der Materialisierung, Oberflächen, Transparenz und Reflexion
berücksichtigt.
Im Rahmen dieses Kurses wird sich die Aussage auf ein bereits existierendes, virtuelles Objekt stützen. Der übergeordnete Gedanke dabei ist, sich sowohl in Text als auch in Bild mit dem fremden Modell auseinanderzusetzen und eine neue architektonische Sichtweise offenzulegen. Dies soll in Form einer 'Geschichte' geschehen, welche szenographisch dargestellt wird. Der Text kann dabei eigenständig bleiben oder auch mit dem entworfenen Bildmaterial kombiniert werden.
Der Gedanke des beleuchteten Objektes/Raumes kann auf verschiedene Weisen interpretiert werden. So können die Hauptparameter (Lichtführung, Oberflächenbeschaffenheit und Cadrage) das Objekt in seinem Wesen/Charakter unterstützen, jenem entgegenwirken, neue Aspekte offenlegen, Elemente hinzufügen oder Teile negieren. Die Möglichkeit der Verwendung von Bildserien erlaubt zusätzlich das Objekt auf unterschiedlichen Ebenen Entwicklungen durchleben zu lassen. Diese können wiederum zueinender parallel (z.B. gesamthafte Verfeinerung, Detailierung, Präzisierung) oder entgegengesetzt verlaufen (z.B. Abstraktion der Oberflächen und gleichzeitige Verfeinerung der Lichführung). Auch kann das Objekt in einen zeitlichen Rahmen gesetzt werden (Tagesablauf, Entwicklung der Lichtes während eines Jahres, etc.) oder unterschiedlichen Lichtqualitäten ausgesetzt werden (nordisches, flaches Licht mit hohem diffusem Anteil, gegenüber steil einfallendem mediterranem Licht mit hohem Anteil an direktem Licht, welches harte Schatten wirft).
Als beeinflussbare Hauptfaktoren werden Licht, Material und die Wahl von Projektionsart/ Cadrage massgebend sein. Diese drei Parameter werden mit den Übungen in Ihrer Komplexität zunehmen und somit neue Spielräume eröffnen.
Licht hat im Verlaufe der Zeit in der Architektur immer wieder an neuen Bedeutungen gewonnen. Von der Verehrung der Sonne als lebensspendenden Sonnengott Ra nach dem religiöse ägyptische Bauwerke ausgerichtet wurden, zur mehr metaphorischen Verwendungen von Tageslicht als Lichtquelle für bemalte Kirchenfenster im Mittelalter, bis hin zum Einsatz künstlicher Lichtquellen als Teil des Entwurfes in der modernen Architektur (Ito, Nouvel).
Materialien bestimmen in einem realen Objekt gleichermassen optische, haptische und akustische Eigenschaften. Für die visuelle Darstellung von Konzepten und Räumen sind Materialeigenschaften jedoch vor allem im Bezug auf ihre optischen Qualitäten massgebend: Farbe, Transparenz, Oberflächenbeschaffenheit und Reflexionsgrade bestimmen den Einfluss von Flächen auf den betrachteten Raum.
Projektionsart/Cadrage beziehen sich in erste Linie auf den Beobachter und dessen Eigenschaften. Photographische Möglichkeiten (Cadrage, Zoom, Brennweiten, Shift etc) werden ergänzt durch Projektionsarten die in der Photographie nicht zur Verfügung stehen. So zum Beispiel zylindrische Projektionen oder 360-grädige, sphärische Projektionen.
Architektonische Beispiele:
Le Corbusier: | Notre Dame du Haut (Ronchamps) |
Tadao Ando: | Church of the light (Osaka), Koshino House (Ashiya) |
Toyo Ito: | Tower of winds (Tokyo) |
Louis Kahn: | Kimbell Art Museum (Forth Worth) |
Steven Holl: | Chapel of St. Ignazius (Seattle), Museum of the city (Cassina) |
Fumihiko Maki: | Kaze-no-oka Krematorium (Nakatsu) |
Richard Meier: | Museum of Contemporary Art (Barcelona) |
Tom Kovac: | Urban Attitude, Capitol Nightclub |
Künstler:
Dan Flavin: | Diverse Projekte |
James Turrell: | Diverse Projekte |
Weitere:
Radiance Gallery: | Beispiele aus dem Unterricht und Wahlfacharbeiten |
Guyan/Felix: | Über die Interpretation computergenerierter Bilder |
Werkzeuge:
AutoCAD: Dient als Modeler um die Geometrien bereitzustellen und als Plattform für das ARIA (Radiance) interface.
Radiance: Wurde für die Berechnung der physikalischen Lichtenergierverteilung auf Flächenmodellen entwickelt. Das System ist für Architekten interessant, weil es auch die indirekte Lichtverteilung mitberücksichtigt. Dies wird von gängigen Renderern / Raytracern ausser acht gelassen, stellt aber für die Architektur den wichtigsten Lichttyp dar. Indirektes Licht entsteht durch die Reflexion von Lichtenergie durch diffus streuende Oberflächen (90% der Materialien) und steht im Gegensatz zu 'glänzenden' Materialien wie zum Beispiel Glas oder Metall, bei denen der direkt reflektierte Anteil bedeutend höher ist (für solche Fälle eignen sich Raytracer besser).
Dipad: wurde am Lehrstuhl für Architektur und CAAD entwickelt und dient dazu Modelle interaktiv zu begehen und darin Perspektiven festzulegen. Wichtig dabei ist zu wissen das in der Folge alle Parameter einer Perspektive sowohl interaktiv als auch numerisch festgelegt werden können. Im speziellen können sogenannte Shiftobjektive definiert werden, ein Objektiv das in praktisch keinem gängigen Renderer zur Verfügung steht, für die Architektur jedoch enorm wichtig ist.
Netscape: ist ein Browser für das Internet. Er eignet sich jedoch gut für multimediale Präsentationen. Die Daten werden in Ihren Verzeichnissen bereitgestellt und im Browser angezeigt.
Ziel:
Komplexität:
Material | Einfache Materialien (Plastic) |
Licht | Tageslicht |
Projektion | Aussenansicht |
Thematik:
ÜBUNG 2 - PERSPEKTIVEN, MATERIALIEN
Ziel:
Komplexität:
Material | Veränderungen an Material / Farbe / Transparenz |
Licht | Verändertes Tageslicht |
Projektion | Perspektiven, Cadrage, Inszenierung |
Thematik:
ÜBUNG 3 - MODIFIER UND KÜNSTLICHE LICHTER
Ziel:
Komplexität:
Material | Modifier auf Oberflächen |
Licht | Existierendes künstliches Licht |
Projektion | Hyperbolische- zylindrische Projektionen / Fischaugen |
Thematik:
Als weiteres wichtiges Hilfsmittel sind nun künstliche Lichtbänder vorhanden. Zu diesem Zeipunkt interessiert ausschliesslich die Wirkung der vorhandenen Elemente auf das Objekt. Durch unterschiedliche Gewichtung (Leuchtstärke) der Materialien lassen sich die Modelle differenzierter ausleuchten.
ÜBUNG 4 - LICHTER UND NACHBEARBEITUNG
Ziel:
Im weiteren sollen die Bilder auch in Photoshop nachbearbeitet und nicht nur
als Resultate des Renderingprozesses betrachtet werden. Nur so
sind sie bis zuletzt perfekt kontrolliert.
Komplexität:
Material | |
Licht | Eigene Lichtquellen |
Projektion |
Thematik:
Zuletzt ist nun der direkte Einsatz von Lichkörpern möglich.
Für das System kann jedes virtuelle Objekt als 'leuchtend'
definiert werden. So können Punkte ebenso leuchten wie Flächen
oder ganze Körper. Dabei werden komplexe Körper in Ihre
Flächen zerlegt und diese dann mit Lichtpunkten belegt. Flächen
strahlen dabei immer nur in eine Richtung, die Richtung der Flächennormalen,
während sich Punkte omindirektional verhalten. Wichtig ist
dabei zu erwähnen das für die Simulation ausschliesslich
die Lichtaustrittsfläche der Leuchte von Bedeutung ist. Im
Gegensatz zu physichen Lichtquellen ist es hier sogar möglich
Geometrien strahlen zu lassen, ohne das leuchtende Objekt selber
zu zeigen.
Ziel:
Abgabe:
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